„Jeder ungarische Staatsbürger, der einer Nationalität angehört, hat das Recht auf das freie Geständnis und die Bewahrung seiner Identität.”
(Präambel des Gesetzes 2011/CLXXIX
Am 28. Oktober 2019 hielten wir unsere Gründungssitzung im Festsaal des Gemeindehauses ab, an der wir, gewählte Vertreter – Dr. Anna Éva Szűcs, Péter Mong und László Oderszky – unser Beglaubigungsschreiben übernahmen und das Eid ablegten. Im Anschluss darauf entschieden wir über die Positionen: zum Vorsitzenden der deutschen Nationalitätenselbstverwaltung wählten wir Herrn LászlóOderszky, stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Péter Mong. In die von der Körperschaft ins Leben gerufenen Kommissionen luden wir Frau Emma Lehr, Frau Anna Tonka, FrauEtelka Zsidákovits und HerrnZoltán Kiss als externe Mitglieder ein.
An der darauf folgenden Sitzung der Körperschaft am 17. Dezember nahmen auch Vertreter des Diósder Deutschen Traditionspflege Vereins teil. Auf der Tagesordnung standen die Aufgaben, Pläne und die Kostenplanung für 2020, ferner unsere längerfristigen Vorstellungen.
Auch darüber entschieden wir, dass die deutsche Selbstverwaltung vom ersten Quartal 2020 an eine eigenständige Webseite einrichten wird. Parallel damit veröffentlichen wir regelmäßigBerichte auf Facebook der Selbstverwaltung und – wie es vor mehreren Jahren üblich war – publizieren wir in der vorliegenden Zeitung Diósdhéjban Kurzberichte in Deutsch und Ungarisch. Auf diese Weise möchten wir Bürger und Bürgerinnen mit schwäbischer oder deutscher Herkunft, aber auch andere Landsleute, die sich für die einstige schwäbische Kultur interessieren oder eben die deutsche Sprache erlernen, informieren.
Wir planen Begegnungen mit Diósdern, die des lokalen schwäbischen Dialektes noch mächtig sind: sie können Erinnerungen wach rufen und über das frühere Leben erzählen – in Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen.
Enge Kontakte mit den benachbarten schwäbischen Gemeinden auszubauen und mit ihnen gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen stehen auch unter unseren Zielsetzungen.
Soweit es unsere Möglichkeiten erlauben, möchte unsere Selbstverwaltung den Unterricht der deutschen Sprache in der Diósder Deutschen Nationalitätenschule Eötvös József weiterhin fördern: Sprachferien in der Sommerzeit, Beteiligung an deutschsprachigen Kulturprogrammen, Anschaffung von Unterrichtshilfen, Unterstützung von Auftritten in Musik und Volkstanz, Hilfeleistung zur Präsentation und Nutzung der sachlichen Gegenständeder schwäbischen Traditionen, sowie Digitalisierung des überlieferten Kulturgutes.
Die Deutsche Selbstverwaltung möchte auf den Grundlagen von Erfahrungen der vorangehenden Selbstverwaltung, in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Traditionspflege Verein und der Deutschen Nationalitätengrundschule die Traditionen der Diósder Schwaben in breiten Kreisenbekannt machen, sie weiter pflegen und bewahren, zur Aneignung der deutschen Volkskunde und Sprache beitragen. Zur Verwirklichung dieser Ziele möchten wir unseren eigenen Beitrag leisten in der Pflege der partnerschaftlichen Kontakte mit Alsbach-Hähnlein in Form von Schüleraustauschprogrammen, Jugendtreffen und Vertiefung diverser Begegnungen.
Die Anschaffung eines „Schwabenhauses” gilt als ein bedeutungsvolles, langfristiges Ziel für uns. Wir möchten ein Hausobjekt entsprechend renovieren und so gestalten, dass hier einerseits authentische Gebrauchsgegenstände und andere Kulturwerte würdevoll zur Schau gestellt werden können, andererseits dass dieses Haus als Gemeinschaftsraum, ein Ort der Begegnungen funktioniert. Hier möchten wir für die heranwachsende Generation und die Neuansiedler von Diósd die Möglichkeit bieten, die Geschichte, das Leben, und den Alltagder Diósder Schwaben vorzustellen und diese neuen Zielgruppen auf diese Weise in die Aktivitäten unserer Gemeinschaft mit einzubeziehen.
An den Wahlen am 13. Oktober 2019 hatten 121 Bürger und Bürgerinnen das Recht, als Angehörige der deutschen Nationalität ihre Stimmen abzugeben. Unseren Schätzungen nach ist diese Zahl wesentlich niedriger als die Zahl derjenigen, die sich in Diósd der deutschen Nationalität bekennen könnten, eine schwäbische Bindung haben oder sich dafür interessieren. Deswegen möchten wir diese Bürger einladen, überzeugen, sich uns anzuschließen: In einer größeren Gemeinschaft haben wir doch mehr Chancen, unser großartiges Kulturerbe zu bewahren und weiter zu führen.
Vertreterkörperschaft der Diósder Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung
